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Luftbild der Stadt Hennef
Wappen | Deutschlandkarte | ||||
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Basisdaten | |||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||
Regierungsbezirk: | Köln | ||||
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis | ||||
Höhe: | 68 m ü. NN | ||||
Fläche: | 105,79 km² | ||||
Einwohner: | 45.519 (30. Juni 2007) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 430 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 53773 | ||||
Vorwahlen: | 02242/02248 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | SU | ||||
Gemeindeschlüssel: | 05 3 82 020
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Adresse der Stadtverwaltung: | Frankfurter Str. 97 53773 Hennef (Sieg) |
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Webpräsenz: | |||||
Bürgermeister: | Klaus Pipke (CDU) | ||||
Lage der Stadt Hennef (Sieg) im Rhein-Sieg-Kreis | |||||
Bahnhof Hennef Kurtheater Marktplatz Messe Hennef
Standesamt & Post Kirche Geistingen Sportschule Bödingen
Standesamt Stadt Blankenberg Stadt Blankenberg Sieg
Geografische Lage
Hennef liegt zwischen Bergischem Land und Westerwald am Anfang des Siegmündungstals, etwa 30 km Luftlinie südöstlich von Köln und 14 km Luftlinie in ost-nordöstlicher Richtung von Bonn aus.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Das Gebiet der Stadt ist etwa 105 Quadratkilometer groß. Damit ist Hennef nach Windeck die flächenmäßig zweitgrößte Kommune des Rhein-Sieg-Kreises.
Nachbargemeinden
Im Westen grenzen Siegburg und Sankt Augustin an das Stadtgebiet, im Norden die Gemeinden Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth, im Osten die Gemeinde Eitorf, im Südosten die Verbandsgemeinde Asbach in Rheinland-Pfalz und im Süden Königswinter.
Stadtgliederung
Hennef liegt an dem Fluss Sieg. Seit 2005 besteht eine durchgängige Uferpromenade am neu gestalteten Chronos-Areal, die Fahrradfahrer und Fußgänger nutzen können. Alternativ kommt man über einen Rad- und Wanderweg zur Sieg. Im Ortsteil Weingartsgasse befindet sich direkt an einer Fußgängerbrücke über die Sieg ein Ausflugslokal mit Außengastronomie.
Die übrigen Ortschaften sind weitgehend in sich geschlossen und oftmals aus Hofanlagen hervorgegangen. Ein Ausnahme bilden hierbei die Ortsteile Uckerath, Bierth und Lichtenberg. Durch vermehrte Bautätigkeit wachsen diese immer mehr zusammen. Uckerath bildet das größte Subzentrum in Hennef. Es liegt direkt an der Grenze Nordrhein-Westfalens zu der Gemeinde Asbach in Rheinland-Pfalz.
Das Stadtzentrum wird außer der Bahnlinie durch die Frankfurter Straße (früher B 8, heute L333) getrennt. Hier befinden sich hauptsächlich Wohngebiete – unterbrochen von einigen Mischgebieten. Der Schwerpunkt des gewerblichen Einzelhandelns befindet sich im Nordwesten Hennefs an der Frankfurter Straße. Im Osten Hennefs – am Hossenberg – ist ein neues Gewerbegebiet entstanden. Außerdem existiert am Rande des Zentrums im Ortsteil Geistingen das etwa 50.000 m² große Gelände des Kurparkes, welches als Sondernutzungsfläche zu Erholungszwecken ausgeschrieben ist. Das Rathaus befindet sich, zusammen mit dem Marktplatz genau im Zentrum Hennefs an der Frankfurter Straße und in der Nähe der Sieg. Die übrige Hennefer Innenstadt ist vor allem als Wohngebiet ausgewiesen.
Neben dem westlichen Gewerbegebiet in Stoßdorf, in dem einige Großunternehmen ihren Stammsitz haben und an dessen Rand sich auch das Messegebäude sowie einige Supermärkte befinden, liegt der Ort Stoßdorf. Zur Sieg hin befinden sich vor allem landwirtschaftliche Flächen.
Klima
Das Klima entspricht noch weitgehend dem der Kölner Bucht, unterscheidet sich aber durch die ersten Höhenzüge von Westerwald und Bergischem Land etwas in der Gewitterneigung und Nebelbildung sowie häufigeren Regen.
Geschichte
Der Ortsname Hennef leitet sich vom Hanfbach ab, der früher Hanapha genannt wurde. Der heute häufig im Namen verwendete Zusatz „(Sieg)“ soll einer Verwechslung mit Bad Honnef vorbeugen und entspricht auch der offiziellen Schreibweise.
- Der heutige Ortsteil Geistingen wurde schon 885 in einer Schenkungsurkunde an das Stift St. Cassius in Bonn erwähnt.
- 1075 erste urkundliche Erwähnung von Hannafo
- 1181 erste urkundliche Erwähnung Blankenbergs
- 1420 erste urkundliche Erwähnung des Schlosses Allner
- 1815 wird im Kanton Hennef nochmals ein Wolf gesichtet, gehetzt und am 13. September bei Hennef-Warth erlegt. Es war der letzte Wolf in der Gegend.
- 1859 Anbindung an das Eisenbahnnetz durch Fertigstellung der Strecke Köln-Deutz – Hennef
- 1903 Fertigstellung des Klosters Geistingen
- 1934 Eingliederung der Gemeinde Blankenberg in die Gemeinde Geistingen, Auflösung des Amtes Hennef, Gründung der „Gemeinde Hennef“ unter Einschluss der Gemeinde Geistingen
- 1953 Umbenennung Blankenbergs in „Stadt Blankenberg“
- 1969 im Rahmen der nordrhein-westfälischen kommunalen Neuordnung entsteht das heutige Hennef aus drei Gemeinden (Hennef, Lauthausen, Uckerath)
- 1. Januar 1981 Hennef wird Stadt – Der Ortsteil Stadt Blankenberg hatte allerdings schon von 1245 bis 1805 Stadtrechte inne.
Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Hennefer Raum landwirtschaftlich genutzt, bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde an den Hängen der Stadt Wein angebaut. Der Beruf des Winzers starb jedoch wegen schlechter Wetterbedingungen und durch die Konkurrenz der Industrielöhne aus. Seit kurzem gibt es wieder eine kleine Rebfläche (200 Weinstöcke) im Ortsteil „Stadt Blankenberg“. 1869 gründete Carl Reuther die „Reuther & Co. Landwirtschaftliche Maschinenfabrik Hennef“, die 1881 in „Hennefer Maschinenfabrik Carl Reuther und Reisert“ umbenannt wurde. Es war die erste Firma in Hennef. Durch den folgenden industriellen Aufschwung verbesserten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Lebensverhältnisse und der Wohlstand wuchs.
Aus den drei ehemaligen Gemeinden Uckerath, Lauthausen und Hennef entstand im Jahr 1969 im Zuge der kommunalen Neuordnung die Gemeinde Hennef. 1981 wurde sie in Stadt Hennef (Sieg) umbenannt.
Einwohnerentwicklung
Hennef ist eine wachsende Stadt. Dank der neu ausgewiesenen Bebauungsflächen z.B. in Warth und Geistingen entwickeln sich die Bevölkerungszahlen rasant. So lag das Bevölkerungswachstum Anfang der 90er Jahre teilweise bei 3,8 % im Jahr und lag 2002 bei etwa 1,7 % im Jahr. Die positive Geburtenrate und die relativ niedrige Sterbequote bringen einen zusätzlichen positiven Effekt für das Bevölkerungswachstum (Saldo 2000: +95; 2001: +98; 2002: +46). Hennef hat nach Troisdorf, Sankt Augustin und Bornheim die viertgrößte Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis.
Insgesamt ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen (0 bis 25 Jahre) mit 30,4 % (2002) verhältnismäßig hoch, was vermutlich durch die starke Bebauung mit Einfamilienhäusern gefördert wird. Hennef bezeichnet sich daher selbst als „die jüngste Stadt des Rhein-Sieg-Kreises“. Der niedrige Altersdurchschnitt stellt die Stadt mit ihrem erst im Jahr 2000 gegründeten Amt für Kinder, Jugend und Familie jedoch vor große Herausforderungen, z.B. die Bereitstellung von Kindergarten- und Schulplätzen in ausreichender Zahl. Hennef beherbergt die größte Gemeinschaftshauptschule des Landes Nordrhein-Westfalen, eine Gesamtschule, sieben Grundschulen, die Kopernikus-Realschule und das Städtische Gymnasium Hennef. Außerdem unterhält der Rhein-Sieg-Kreis ein Berufskolleg.
Um die Betreuung von Eltern und ihren Kindern zu verbessern, wurde im Juni 2005 die Einrichtung einer eigenen Erziehungsberatungsstelle beschlossen. Der Haushalt des Amtes für Kinder, Jugend und Familie macht mit etwa 16 Prozent den größten Anteil aller Ämter am Gesamthaushalt der Stadt aus.
Wappen
Das Wappen zeigt im oberen Teil die ehemalige Burg der Stadt Blankenberg und geht zurück auf das Stadtsiegel von Blankenberg. Darunter ist das Wappen des Herzogtums Berg mit dem Bergischen Löwen zu sehen, da Hennef früher zum Bergischen Land gehörte. Die Weintrauben beziehen sich darauf, dass diese früher an den Hängen der Berge angebaut wurden.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot zwischen zwei schlanken, mit schwarzer Fensterfüllung ausgestatteten, silbernen Türmen ein breiter, von drei Türmchen bekrönter, gleichfarbener Zinnenturm; alle stehen auf einem silbernen Rippengewölbe und über einer aus der Schildrundung wachsenden, gleichfarbigen Zinnenmauer. Das Gewölbe überspannt einen roten Dreiberg, in dessen Mitte ein silberner Schild mit steigendem, in der rechten Tatze eine blaue Weintraube haltendem, blaubewehrtem und -bezungtem roten Löwen steht; der Schild ist flankiert von je fünf und bekrönt von zwei silbernen Kreuzen.“[2]
Städtepartnerschaften
Seit 1981 unterhält Hennef (Sieg) eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Banbury im Vereinigten Königreich, seit 1997 mit der Stadt Le Pecq sur Seine in Frankreich und seit 2001 mit der Stadt Nowy Dwór in Polen. Darüber hinaus besteht seit 1992 eine Städtefreundschaft mit Heilbad Heiligenstadt in Thüringen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Im Jahr 2003 wurde das Kur-Theater, das letzte von ehemals drei Kinos in Hennef, geschlossen. Daraufhin wurde auf Initiative des Beigeordneten der Stadt, Lutz Urbach, der dies in Privatinitiative betrieb und betreibt, gemeinsam mit Daniel Huys und Manfred Raderschad, ein Verein ins Leben gerufen, der das Kur-Theater seit diesen fast nunmehr fünf Jahren als Kino und Kleinkunstbühne am Leben hält. Der Verein Kur-Theater Hennef bietet im Kur-Theater (188 Plätze) Kino-Veranstaltungen wie auch ein umfassendes Kultur-Programm. In den Jahren 2005, 2006 und 2007 wurde das Kinoprogramm des Kur-Theaters von der Filmstiftung NRW mit der Jahresfilmprogramm-Prämie ausgezeichnet. Der Verein feiert in diesem Jahr - mit nunmehr über 600 Mitgliedern - sein fünfjähriges Jubiläum.
Parks
Im südlichen Stadtzentrum (Ortsteil Geistingen) befindet sich zwischen der Kurhausstraße und dem Steimelsberg der alte Kurpark. Er erinnert an die Kurtradition in Hennef und ermöglicht verschiedene Freizeitnutzungen. Hier befinden sich unter anderem ein Wildgehege und eine Teichanlage mit Enten.
Stadt Blankenberg
Die Titularstadt Stadt Blankenberg mit ihrer Pfarrkirche Sankt Katharina (Mitte 13. Jahrhundert) ist jedes Jahr Anzugspunkt für Tausende Touristen. Das mittelalterliche Städtchen liegt zwischen Ahrenbachtal und Pferdsiefen hoch über der Sieg und bietet einen einzigartigen Blick über Hennef. Zu bestimmten Zeiten im Jahr ist die Besichtigung der teilweise erhaltenen Burganlage möglich. Zudem gibt es ein Turmmuseum und ein Weinbaumusem. Durch Nachtwächterführungen und spezielle Führungen für Kinder hat Stadt Blankenberg an touristischem Zuspruch gewonnen.
Pfarrkirche Sankt Simon und Judas
1898 bis 1900 wurde im Zentrum des alten Ortsteils Hennef die neugotische Kirche Sankt Simon und Judas errichtet und am 24. September 1900 geweiht. Sie ist mit ihrem 72 m hohen Kirchturm die größte Kirche im Rhein-Sieg-Kreis.
Die Höfe im Hennefer Zentrum
In einem Bereich der Frankfurter Str. von gerade einmal 200 Metern befinden sich drei gut erhaltene historische Hofanlagen und ein barockes Wohngebäude, die allerdings im Privatbesitz stehen und nur von der Straße aus besichtigt werden können.
- An der Einmündung der Steinstraße, gegenüber dem ehemaligen Amtsgerichtsgebäude, liegt der Heymershof von 1790, der zwischen 1817 und 1825 Sitz des Landratsamtes des Kreises Siegburg war und heute noch mit seinen beiden Wirtschaftsflügeln vollständig erhalten ist.
- Etwas weiter östlich folgt der Proffenhof, der im 17. Jahrhundert erbaut wurde und dem Landdinger(Richter)geschlecht derer von Proff für rund 140 Jahre als Wohnsitz diente. Der östliche Wirtschaftsflügel musste dem Ausbau der Beethovenstraße weichen.
- 1711 wurde der Lindenhof errichtet, dessen Garten denkmalgeschützt ist und der heute eine Kunstgalerie beherbergt. Auch hier sind die beiden Wirtschaftsflügel nahezu vollständig erhalten.
- Gegenüber der Kaiserstraße findet sich die Wasserburg, die 1766 anstelle eines älteren Gebäudes von 1582 entstand und nach seinem Erbauer lange Zeit auch Paeffgens-Hof hieß. Vor dem Haus ist noch ein Teil des ehemaligen namensgebenden, aber heute trockenliegenden Wassergrabens erhalten. Historische Nebengebäude des Anwesens existieren nicht mehr.
Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes
In Bödingen befindet sich die alte Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes. In früheren Jahrhunderten fanden dorthin große Wallfahrten von Köln statt. Heute sind die Pilgerscharen etwas kleiner. In den letzten Jahren ist jedoch ein Anwachsen der Besucherzahlen zu verzeichnen. In dem spätgotischen Gotteshaus befindet sich das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes. Christian von Lauthausen soll dieses Gnadenbild vom Fuhrwagen gefallen sein. Er erkannte dies als göttliches Zeichen und legte den Grundstein für die heutige Bödinger Pfarrkirche. An die Kirche grenzen ein alter Friedhof und eine gut erhaltene, bewohnte Klosteranlage.
Bröler Schule
Am 26. August 1909 wurde Richard Schirrmann mit einer Schulklasse in der Nähe von Hennef/Bröl von einem Gewitter überrascht. In der nahegelegenen Schule fand er Zuflucht. Hier schuf er die Idee der Jugendherberge und begründete damit das Deutsche Jugendherbergswerk.
Sport
Im HTV (Hennefer Turnverein), dem mit über 3.600 Mitgliedern mit Abstand größten Sportverein im Rhein-Sieg-Kreis, werden die meisten Sportarten wie z.B. Turnen, Schwimmen, Volleyball, Basketball und Klettern angeboten. Durch die zahlreichen Fußballvereine in Hennef (Tura Hennef und FC Geistingen bilden nun zusammen den FC Hennef 05) besteht ein breites Angebot an Sportplätzen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Traditionell finden am Wochenende des dritten Sonntags im September Stadtfest und Kirmes statt. Während die Kirmes als „Kirchweihfest“ auf die Weihe der Pfarrkirche Sankt Simon und Judas zurückgeht, besteht das Stadtfest erst seit Anfang der 80er Jahre. Stadtfest und Kirmes finden auf der Frankfurter Straße und auf dem Hennefer Marktplatz statt. Die traditionelle Eröffnung der Kirmes findet immer Samstag nachmittags am Getränkestand der Ersten Hennefer Karnevals-Gesellschaft 1902 e.V. statt. Auf dem Stadtfest treten zahlreiche Bands auf.
Verkehr
Hennef liegt an der A 560, die im Osten der Stadt endet. Es gibt drei Autobahnanschlussstellen, die ein schnelles Vorankommen gewährleisten. Die am Rand des Stadtgebiets vorbei führende A 3 ist schnell durch das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg zu erreichen. Ferner durchqueren die B 8 und die B 478 das Stadtgebiet.
Bereits seit einigen Jahren in der Diskussion ist die Ortsumgehung Uckerath, die die B 8 an Hennefs größtem Subzentrum vorbeiführen soll. Das Projekt ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes, von Seiten der Stadt wurden mehrere Varianten entwickelt. Eine Entscheidung über die Streckenführung ist indes, auch auf Grund von zahlreichen Bürgerprotesten, noch nicht entstanden.
Hennef verfügt über 100 km Wanderwege und gute Radwege in der Innenstadt sowie in deren Umgebung.
In Hennef ist ein Bahnhof an der Siegstrecke und der S 12, die einen weiteren Haltpunkt in Stadt Blankenberg hat. Ein Haltpunkt in Hennef-Ost (Weldergoven) ist geplant. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg an.
Umwelt
Hennef wird durch Fluglärm des nahen Flughafens Köln/Bonn belastet. Insbesondere die Ortschaften Heisterschoß, Happerschoß, Stoßdorf, Geistingen, Lanzenbach und das westliche Stadtzentrum sind hiervon betroffen. Im Stadtgebiet haben sich daher mehrere Bürgerinitiativen gegründet, die sich zusammen mit Bürgern anderer Städte und Gemeinden für ein Verbot der nächtlichen Passagier- und Frachtflüge einsetzen. Zur Zeit gibt es keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Einwohner Hennefs von der Nähe des Flughafens beruflich profitieren.
Bülgenauel
Bülgenauel ist ein Ortsteil im Osten der Stadt Hennef (Sieg) und liegt in einer Siegschleife. Der kleine Kapellenort ist geprägt von einfachen Fachwerkhäusern. Der Ortsname auel steht in Zusammenhang mit dem Auelgau. Bülgenauel hat 312 Einwohner (Stand 31. Dezember 2006). Durch Bülgenauel führt die Landesstraße 333.
Geschichte
Die früheste indication von Bülgenauel gibt es in 1387. Im Urkundebuch von Siegburg 1) wird ein Johan von Bülgenauel genannt. Der Johann ist auch bekannt als Johan von Scheyde geheissen von Burchenauwe 2), und ist der erste Mitglied der Herren von Scheidt genannt Weschpfennig Familie. Er wohnte dort mit sein Frau Agnes und Stiefkinder Johan und Christina, die 'von Hunnenberg/von Hondenberg' heissten 3). Er und sein Frau verkaufen 20 Malter Roggen aus ihrem hof zu 'Bulgenauwel' an 'Aillfe vam Steinhaus genannt Muge' (Adolf von Steinhaus genannt Much) am 24. Febr. 1407 3). Im Mittelalter war Bülgenauel aufgrund seiner abgelegenen Lage eine eigene Honnschaft, die zum Kirchspiel Uckerath gehörte, zu dem eine zweistündige Wegstrecke führte, die als einzige Verbindung zur Außenwelt das ganze Jahr begehbar war. Von daher lebten die Menschen hier früher von Ackerbau und Viehzucht, Fischfang in der Sieg und Weinanbau auf dem am anderen Siegufer gelegenen Stachelberg (bis 1907).
1) Urkundebuch Siegburg Nr. 36, S.77-79 / 2) Quellen zur Geschichte der Stadt Köln. Bd.6 (1391) S. 72 / 3) Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Merten, Urkunden Nr. 32 (24 febr. 1407)
Freigut
Johann Ruprecht von Bündingen, kurpfälzischer Rat und Vogt zu Bretheim, und seine Ehefrau Anna von Seelbach genannt Lohe verkauften am 7. April 1601 den freien Hof Bülgenauel und Felderhausen für 5500 Fl. Gulden an Heinrich von Scheidt genannt Weschpfennig. Am 23. Juli 1607 wurde der Vertrag gerichtlich widerrufen, da Weschpfennig dem Gut Bülgenauel durch Übernutzung schaden würde, und es wurde ein Tausch gegen Höfe zu Fensdorff und Offenhausen vereinbart. Hofrat Peter Josef von Proff erhielt am 30. Mai 1738 in einem Erbvergleich mit seiner Tante Margaretha Krumbach den Hof Bülgenauel zugesprochen.
Kapelle
1870 errichtete der Ackerer Hohn auf seinem Grundstück ein kleines Gotteshaus. 1874 fand die Einsegnung statt. 1922 wird das Dorf Bülgenauel auf Wunsch der Einwohner der Pfarrgemeinde Blankenberg angegliedert. 1961 bis 1964 wurde auf einem gestifteten Nachbargrundstück der Geschwister Hohn mit Hilfe der Spende von Peter Franzen aus Köln von der Dorfgesellschaft ein neuer Erweiterungsbau errichtet. Die alte Kapelle wurde grundsaniert und angebunden. 1967 fand die Einweihung der Kapelle als Maria Himmelfahrt statt.
Straßenbau
Mit dem Bau der Siegtalstraße um 1850 erhielt Bülgenauel erstmals Verbindung nach Hennef (Sieg) und flussaufwärts nach Eitorf.
Sonstiges
In Bülgenauel gibt es ein Bürgerhaus, einen Campingplatz und ein kleines Horex-Museum.
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